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Am 20.01.2018 fand die 6. Open International Technique de Lille, ein WTE A-Class Poomsae Turnier statt. Wie bereits vor zwei Jahren nahm auch Binh Duong an diesem international stark besetzten Turnier teil, um sich auch gegen internationale Gegner zu messen und um sich auf die bevorstehende German Open (WTE A-Class Poomsae Turnier) in Hamburg im Februar vorzubereiten.

Zusammen mit seinen Synchronteam aus Bayern, bestehend aus Patrick Lebens und Tilman Gothner von TV04 Feucht, machten sie sich also auf den Weg nach Lille, um in den Kategorien Team 31+ und im Einzel bis 40 Jahre zu starten. Mit dabei Fatih Kivanc der Binh und das Team als Coach betreute.

Kurioserweise starteten im Einzel neben unseren drei Sportlern mit Paul Knauthe damit die derzeitige Top 4 der aktuellen deutschen Rangliste in dieser Kategorie gegen hochrangige Sportler, vornehmlich aus Frankreich, aber auch aus Portugal, Spanien, Marocco, Großbritannien, Niederlanden, Kroatien und Russland.

Im Gegensatz zum gewohnten Cut-Off-Turniermodus wurde in ausgewählten Klassen im Einzel der sog. Single-Elimination-Modus durchgeführt, d.h. dass sich jeweils zwei Sportler in einem Durchgang mit zwei zu präsentierenden Formen direkt gegeneinander messen müssen und der Sportler mit der höheren Gesamtwertung die nächste Runde erreicht. Das hierbei auch ein gewisses Losglück von Vorteil ist, um „Schwergewichte“ möglichst lange aus dem Weg zu gehen, versteht sich von selbst. Doch sollten die organisatorischen und technischen Probleme der Turnierveranstalter die wohl schwerwiegenderen Probleme an diesem Tag darstellen. Dies zeigte sich bereits einen Tag zuvor bei der Registration, die sich teilweise um mehr als 1,5-2 Stunden verzögerte.

Das Chaos  setzte sich leider am Wettkampftag fort, in dem weder Zeitplan noch weitere Informationen zum Turnier (etwa die Poollisten für den Single-Elimination-Modus) ausgegeben oder gar bekannt gemacht wurden.  Erst gegen 11 Uhr begannen verspätet die ersten Wettkämpfe in den Klassen Einzel männlich und weiblich bis 30 Jahre und unter 40 Jahre. Jedoch erfuhren die direkten Kontrahenten quasi erst mit Beginn ihrer jeweiligen Runde, dass sie dran waren. So war die Vorbereitung aufgrund der zeitlichen Nichtplanbarkeit erheblich erschwert und die Sportler standen in der Konsequenz quasi permanent unter Spannung, in der Erwartung als nächster dran zu sein.

Und dann stand die erste K.O. Runde für Binh fest. Es sollte ein rein deutsches Duell werden, da ausgerechnet Paul Knauthe sein erster Gegner in der Runde der besten 32 war. Abwechselnd musste zunächst die 6. Form und danach die 10. Form gelaufen werden. Die 6. Form wurde von beiden sauber präsentiert und man erkannte, dass es wie auch in Deutschland ein Duell auf Augenhöhe war. Am Ende gab es wenige zehntel Punkte Vorsprung in der Bewertung für Paul. Doch mit der 10. Form gab Binh eine starke Vorstellung, die den vorangegangen Vorsprung von Paul wettmachte und letztendlich einen knappen Sieg für Binh bescherte.

Somit zog Binh in die nächste Runde der besten 16 ein, wo er auf Laurent YANG, einen französischen Kontrahenten traf. Die 8. und 11. Form wurden von Binh souverän vorgetragen, sodass er ungefährdet ins Achtelfinale einzog. Dort wartete mit Ricardo Ferreira aus Portugal bereits ein anderes Kaliber. Dieser hatte zuvor  u.a. Binhs Teamkollgen Tilman Gothner geschlagen. Binh war also gewarnt und ging die Sache hochkonzentriert an und meisterte auch die dritte Hürde und stand damit im Halbfinale. Im Halbfinale hatte es Binh mit Angel SANCHEZ BAÑO, einem Spanischen Kontrahenten, zu tun. Aufgrund der voranschreitenden Turnierdauer, der vielen Formen und mehrmaligen Aufwärmphasen endete um ca. 19 Uhr Binhs fantastischer Lauf. Er unterlag dem Spanier, sodass es letztendlich ein rein spanisches Finale wurde. Gegen ein Starterfeld von insgesamt 26 Sportlern erreichte Binh einen mehr als verdienten 3. Platz und damit Bronze.

Um ca. 21 Uhr ging es dann aber mit dem Team weiter. Mit 6 Teams aus Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden sollte es das junge Team auf ihrem ersten internationalen Turnier nicht leichthaben. Als erstes Team setzten sie sich zunächst mit den Formen 9 und 11 an die Spitze und wurden letztendlich nur vom niederländischen Team und ganz knapp von einem französischen Team geschlagen. Aber auch hier reichte es letztendlich für Bronze!

Wir graturlieren Binh und seinem Team für den internationalen Erfolg und hoffen eine Fortsetzung auf der German Open im Februar.